Konzertierung

Der Psychiatrieverband unterhält regelmäßige Kontakte zu den Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung, und zu den fachlichen Gremien, die an der Gestaltung der psychiatrischen Versorgungslage beteiligt sind.

  • Konzertierung mit Regierung und Ministerium der DG

    Zu allen aktuellen Projekten, mit denen die Versorgungslage in der DG verbessert werden soll, erfolgen Besprechungen und Informationsaustausch mit Regierung und Ministerium der DG.

  • Inter Plates-Formes Walonie-Brüssel-DG

    Der regelmäßige Austausch zwischen den 8 Psychiatrieverbänden dient der gegenseitigen Information, der Absprache zur Vertretung der gemeinsamen Anliegen und der Erarbeitung gemeinsamer Stellungnahmen im Hinblick auf die Verbesserung der Versorgungslage. Die einzelnen Verbände übernehmen reihum die Leitung der Versammlungen, die Berichterstattung und die anfallende Korrespondenz mit regionalen und föderalen Behörden.

    Es finden jährlich 4 Konzertierungsversammlungen in Namur statt.

    Links:

  • Reform der Erwachsenenpsychiatrie in Belgien

    Die Reform heißt „Psy 107“, weil sie sich auf Artikel 107 bezieht, mit dem die Finanzierung von Krankenhäusern gesetzlich geregelt wird.

    • Ziel der Reform ist, ein differenziertes und vernetztes Versorgungsangebot aufzubauen, das den unterschiedlichen Bedürfnissen der psychiatrischen Patienten in ihren unterschiedlichen Lebenslagen so gut wie möglich Rechnung trägt: Bedürfnis nach fachlicher und leicht zugänglicher Pflege, nach geeigneten Wohnformen und angepasster Beschäftigung. Patienten sollen möglichst in ihrem Lebensumfeld verbleiben, dort nach einem individuell zugeschnittenem Hilfeplan betreut werden und Unterstützung bei ihrer sozialen Eingliederung finden. Es soll weniger stationäre Aufnahmen geben, und wenn, dann kürzere, mit begleiteter Rückkehr in das Lebensumfeld und mit häuslicher Pflege.
    • Im Rahmen von mehrjährigen Pilot-Projekten können Kliniken einen Teil ihrer Langzeitbetten in ambulante Betreuungsformen umwandeln und diese in ein größeres Netzwerk von Partnern der ambulanten Versorgung einbringen. Für die Begleitung beim Aufbau des Netzwerkes finanzieren die föderalen Behörden einen Koordinator.

    Réseau de Santé Mentale de l’Est – Netzwerk Ost für mentale Gesundheit: Auf Initiative der Klinik Henri-Chapelle und mit Beteiligung der Klinik Lierneux gibt es seit 2011 ein Psy 107 Projekt für den Bezirk Verviers.
    Der Psychiatrieverband, das Begleitete Wohnen Ostbelgien, das SPZ und die Klinik St. Josef sind Partner im Projekt 107 des Bezirks Verviers.
    Hier geht’s zur offiziellen Seite: http://www.psy107.be/

  • Reform im Bereich kinder- und jugendpsychiatrische Versorgung
    Mit einer gemeinsamen Erklärung hat die Konferenz der belgischen Gesundheitsminister (der föderalen Regierung, der Regionen und Gemeinschaften) 2012 eine Reform der kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgung angestoßen.
    Eine nationale Arbeitsgruppe erstellte in der Folge einen Leitfaden mit den Grundsätzen und Methoden der Reform, der 2015 in Kraft trat. Hauptziel ist eine stärkere Vernetzung der Arbeit aller Beteiligten, sowohl innerhalb der
    mentalen Gesundheitspflege, als auch in ihrer Zusammenarbeit mit dem Schulwesen, dem Kleinkindbereich, dem Behindertenbereich, dem Jugendhilfebereich, den Diensten für
    soziale Integration usw. Außerdem soll eine stärkere Einbeziehung der Klienten bzw. der Eltern in die Betreuungspläne erfolgen.
    In der DG ist die Anwendung der Reform schwieriger als anderswo: Der
    Bedarf nach Verbesserung der Vernetzung ist in der überschaubaren DG weitaus geringer als in den großen Provinzen, und der in der DG dringendste Bedarf nach Vermittlung in stationäre Aufnahme (in Deutschland oder der Wallonie, ja nach Sprache des Jugendlichen) wird durch die Reformprojekte nicht abgedeckt. Für die DG müssen eigene Lösungen erarbeitet und mit den föderalen Behörden ausgehandelt werden.
    Um an dem landesweiten Reformprojekt teilnehmen zu können, muss für die DG ein Koordinator bezeichnet werden, der vor Ort auf die Umsetzung der Richtlinien achtet, die unterschiedlichen Akteure versammelt und die erforderlichen Dokumente erstellt.
    Bei Gesprächen und Austäuschen zwischen der Klinik St. Josef, dem Psychiatrieverband, den föderalen Instanzen und der Deutschprachigen Gemeinschaft wurde an der Erstellung der Profilbeschreibung gearbeitet.
    Am 19. Juni 2017 wurde Frau Laura Piraprez als Netzwerkkoordinatorin der Reform Kinder und Jugend Psychiatrie in der DG eingestellt